Aktuelles
TANNE geht in Betrieb
Das Bundesland Bayern ist bei der Anwendung digitaler medizinischer Lösungen ein Vorreiter in Deutschland. So zeigen Ärzte und Schwestern auch in einem besonders sensiblen Bereich medizinischer Versorgung, der Palliativmedizin, hohes Interesse am Einsatz telemedizinischer Lösungen. Der Innovationsfonds bewilligte ein Projekt, bei dem die in Bayern bestehenden Palliativteams durch neurologische Expertise aus dem Krankenhaus Agatharied in Hausham unterstützt werden können. Im Projekt "Telemedizinische Antworten auf Neuropalliative Nachfragen in Echtzeit (TANNE)" erhalten SAPV-Teams und Hospize bei auftretenden neurologischen Problemen ihrer Patienten die Möglichkeit, erfahrene Neurologen zu konsultieren und Therapievorschläge entgegen zu nehmen. Nach einer mehrmonatigen Vorbereitungsphase sowie dem positiven Votum des Ethikrates werden jetzt Patienten in die Versorgungsstudie des Projektes TANNE aufgenommen. Im Mittelpunkt steht die Evaluation einer telemedizinisch gestützten Intervention (Telekonsil) für Palliativpatienten mit neurologischen Symptomen oder Erkrankungen. MEYTEC stattet die Palliativteams mit speziellen Telemedizinsets aus. Die dort integrierten Tablet-Computer werden durch die SAPV-Teams für die virtuelle Vorstellung der Patienten während der Telekonsile genutzt. Als Software kommt die MEYDOC® App zum Einsatz. Die Sicherheit der Datenübertragung und der MEYDOC® App als solches wurde inzwischen auch durch ein europäisches Datenschutzsiegel von der unabhängigen Prüfgesellschaft ePrivacy bestätigt. Zur Absicherung einer guten Internet-Verfügbarkeit sind die Sets sowohl Geräteintern als auch in den mitgelieferten mobilen LTE-Routern mit den Datenkarten zweier Mobilfunknetzbetreiber ausgestattet.
Weitere Informationen: tanne-telemed.de ,
meydoc.de
Neurologen bieten Palliativ-Teams digitale Unterstützung am Krankenbett
Das Klinikum Agatharied ermöglicht ambulanten Pflegern und Hospizen, virtuell mit Neurologen Symptome zu besprechen. Zukünftig sollen alle Palliativ-Teams in Bayern das Angebot nutzen können.
Ärzte Zeitung | 08.03.2021
Beitrag auf aerztezeitung.de
MEYDOC® Telemedizinlösung bekommt das Datenschutzsiegel ePrivacyseal EU
Zum Start in das Jahr 2021 wurde der Telemedizinlösung MEYDOC® - aus dem Hause MEYTEC das Datenschutzsiegel ePrivacyseal EU verliehen. MEYDOC® ist eine Lösung für die sichere Ende-zu-Ende verschlüsselte Videokommunikation im medizinischen Umfeld. Mit diesem Gütesiegel bestätigt die unabhängige Zertifizierungsgesellschaft ePrivacy GmbH, MEYTEC, die Konformität seiner MEYDOC®-Lösung und der zugehörigen Prozesse mit den strengen Kriterien, die sich aus der Anwendung des EU-Datenschutzrechts (EU-DSGVO) ergeben. Das ePrivacyseal EU wurde nach der eingehenden technischen und rechtlichen Prüfung aller relevanten Systemkomponenten und der zugehörigen Produktdokumentation verliehen. Das Datenschutzsiegel (ePrivacyseal EU)* ist neben der bereits erfolgten Zertifizierung eines Qualitätsmanagementsystems gemäß DIN EN ISO 13845:2016 ein weiteres Argument für Kunden, sich für Telemedizinprodukte aus dem Hause MEYTEC zu entscheiden. Dies jetzt auch mit der Gewissheit, dass MEYTEC die geltenden EU-Datenschutzgrundsätze auch bei der Auslegung seiner Produkte und der beteiligten Prozesse respektiert und einhält.
*Wichtiger Hinweis: Das ePrivacyseal EU bestätigt die Einhaltung des Kriterienkatalogs ePrivacyseal, der die Vorgaben des EU-Datenschutzrechts nach der EU-Datenschutz-Grundverordnung umfasst. Es handelt sich nicht um ein akkreditiertes Zertifizierungsverfahren im Sinne der Artt. 42 und 43 DSGVO. Mehr dazu unter eprivacy.eu
Das Mediziner-Team rund um den neurologischen Experten Prof. Francesco Corea (Cascia, Italien) hat die Potenzial Televisiten mit MEYDOC® zu den Zeiten der Korona-Pandemie (COVID-19) für die ambulante Betreuung von Patienten mit Multipler Sklerose (MS) untersucht.
Hintergrund: Während der COVID-19-Pandemie ist die Notwendigkeit einer breiteren Implementierung der Telemedizin für viele Krankheiten deutlich geworden. Televisiten sind eine Art der Telemedizin, bei der klinische Besuche über eine audio-visuelle Verbindung mit dem Patienten zu Hause durchgeführt werden. Der Einsatz von Televisiten ist in der Schlaganfallversorgung etablierter, wurde aber vor kurzem auch bei Multipler Sklerose (MS) formell evaluiert. Diese retrospektive Fallserie beschreibt Patientencharakteristika und Gründe für Televisiten bei Personen mit MS während des COVID-19-Pandemieausbruchs in Italien, der im Februar 2020 erklärt wurde.
Methoden: Die Rekrutierung erfolgte in einer allgemeinen krankenhausbasierten MS-Klinik während der Sperrmonate in Italien (9. März bis 18. Mai). Jeder Proband absolvierte mindestens eine Ferndiagnose. Als Basisdaten wurden demografische Daten und die MS-Anamnese erfasst; die Gründe für die Fernbesuche wurden analysiert, wobei der Schwerpunkt auf COVID-19-bezogenen Bedürfnissen lag.
Ergebnisse: Sechsundvierzig Teilnehmer absolvierten mindestens einen Studienbesuch. Die teilnehmenden Patienten waren häufiger weiblich und litten an schubförmig remittierender Multipler Sklerose (RRMS). Die Hälfte der Patienten hatte ein mittleres Bildungsniveau und lebte innerhalb einer 60-minütigen Autofahrt von der Klinik entfernt. Diese Patienten hatten überwiegend eine kurze Krankheitsdauer und waren meist in eine orale Behandlung eingebunden. Die Hauptgründe für den Anruf waren Medikamenteneinnahme und Ratschläge zur sozialen Distanzierung. In 5 Fällen wurde eine COVID-19-Infektion festgestellt.
Schlussfolgerungen: Televisiten während des COVID-19-Ausbruchs demonstrierten ihren Nutzen als Versorgungsmethode für MS. Daher ist es wichtig, die Implementierung dieser Technologie in die gängige Praxis zu erleichtern, um sowohl Infektionsgefahren zu begegnen als auch die Zugänglichkeit des Gesundheitssystems zu erhöhen.
Link zur Studie (Englisch): pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/33477432/
MDPI | Neurology International, 2021, 13, PDF: Telemedicine during the Coronavirus Disease (COVID-19) Pandemic: A Multiple Sclerosis (MS) Outpatients Service Perspective
Telemedizinischer Service für die häusliche Betreuung von Patienten mit Multipler Sklerose in Umbrien
In der italienischen Region Umbrien wird ein neuer telemedizinischer Service für die häusliche Betreuung von Patienten mit Multipler Sklerose etabliert – Videosprechstunde. Der Technologiepartner MEYTEC stellt hierfür die MEYDOC® Lösung für Nachbetreuung von Patienten zu Hause durch Klinikärzte zur Verfügung. Die Nutzung von privaten Smartphones und Tablet-PCs auf der Patientenseite wird durch kostenlose MEYDOC® Client Apps unterstützt. Auf der Arztseite kommt eine Windows™-Software MEYDOC® Master zum Einsatz, womit auch Multipoint-Konferenzen mit bis zu 16 Teilnehmern möglich sind. Mit dem neuen Service sollen bis zu 300 Patienten aus der Region telemedizinisch versorgt werden.
Telemedicina per affetti da sclerosi | 24.03.2020, ANSA - FOLIGNO (PERUGIA)
Beitrag auf ansa.it
Innovationsfondsprojekt TANNE gestartet
Das vom Innovationsfonds geförderte Projekt TANNE – Telemedizinische Antworten auf Neuropalliative Nachfragen in Echtzeit ist im Oktober 2020 gestartet. Die bereits lokal erprobten Televisiten mittels telemedizinischer Lösung MEYDOC® sollen nun flächendecken in ganz Bayern eingesetzt und im Rahmen einer gesundheitsökonomischen Studie durch ein Expertenteam evaluiert werden. Demnächst wird auch eine Projektseite verfügbar sein, worüber sich die Interessenten über das Projekt TANNE sowie den Studiendesign informieren könnten.
Link zur G-BA Seite: innovationsfonds.g-ba.de/projekte/neue-versorgungsformen/tanne-telemedizinische-antworten-auf-neuropalliative-nachfragen-in-echtzeit.353
Interprofessionell zusammenarbeiten – für die Sicherheit der Patienten: Weg von Insellösungen hin zu Netzwerken
Auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Klinische Pharmazie (DGKPha) stellte Dr. Christiane Weck vom Krankenhaus in Aghataried (Bayern) den telemedizinischen Service für Palliativ-Patienten vor. Die MEYDOC® Lösung vernetzt die spezialisierten ambulant tätigen Palliativversorgungs-Team mit dem Neurologie-Spezialisten in der Klinik. Dank einem solchen Kontakt sind individuelle Symptomkontrollen, Diagnose neurologischer Symptomatik sowie Unterstützung bei apparativen Problemen (bspw. Einstellung der Heimbeatmung, Befüllung der Schmerzpumpe o.ä.) vor Ort möglich.
Link zum Zeitungsartikel vom 28.11.2019: deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2019/daz-48-2019/interprofessionell-zusammenarbeiten-fuer-die-sicherheit-der-patienten
Telemedizin in der Palliativmedizin: Implementierung neuer Technologien zur Bewältigung struktureller Herausforderungen in der Versorgung neurologischer Patienten
Hintergrund: Die Telemedizin bietet eine Möglichkeit, mit der Ressourcen- und Geldknappheit im Gesundheitssystem effektiv umzugehen. Einer zunehmenden Anzahl von Patienten mit neurodegenerativen Erkrankungen wird derzeit eine palliative Versorgung angeboten. Allerdings werden diese Patienten oft weder durch Palliativmediziner noch durch Neurologen ausreichend betreut. Da Palliativversorgung ein multidisziplinärer Versorgungsansatz zugrunde liegt, ist es sinnvoll, die Strukturen der Palliativversorgung als Basis zu nutzen. Es besteht kein systematischer Zugang zur neurologischer Expertise im ambulanten Bereich. Eine gelungene Synergie zweier bestehender Ressourcen wird in diesem Projekt gezeigt. Hier wird die neurologische Abteilung eines Universitätsklinikums mit dem spezialisierten ambulanten Palliative-Care-Teams (Anm.: SPC bzw. dt. SAPV) mittels Telemedizin verbunden. Ein Telemedizinsystem für Televisite wird eingesetzt, um eine fachkundige Betreuung neurologischer Patienten im ambulanten Palliativbereich zu ermöglichen.
Methoden: In einem prospektiven, explorativen, einarmigen Pilotversuch wurden mobile Telesysteme für 5 SAPV-Teams bereitgestellt. Es wurde die Möglichkeit gegeben, einen Experten für neuropalliative Versorgung im spezialisierten Zentrum im Krankenhaus zu konsultieren (24/7). Die semistrukturierten Interviews wurden mit den Ärzten von SAPV-Teams im Anschluss an die Studien (Studiendauer 9 Monate) durchgeführt.
Ergebnisse: Unsere Daten liefern starke Hinweise darauf, dass die in diesem Projekt angewandte technische Struktur eine sinnvolle neurologische Untersuchung auf Distanz ermöglicht. Qualitative Interviews deuten auf einen großen Einfluss auf die Arbeitsqualität von SAPV-Teams und auf die Qualität der Versorgung von neurologischen Patienten hin.
Schlussfolgerung: Das Telemedizinsystem erweist sich als nützlich und wird von den SAPV-Teams gut angenommen. Es liefert eine Struktur, die auf andere Disziplinen übertragen werden kann.
Link zur Studien (EN): ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6542948
ResearchGate Publication: researchgate.net/publication/333355835_Telemedicine_in_Palliative_Care_Implementation_of_New_Technologies_to_Overcome_Structural_Challenges_in_the_Care_of_Neurological_Patients